Rückblick 2004 – 2014
Besonders gerne sind die Hunsrückmusikanten mit schmissiger Stimmungsmusik an den Fastnachtstagen unterwegs. Ein Karnevalszug in Kastellaun, Müden oder Treis-Karden ist ohne den Musikverein aus Lieg fast undenkbar.
Besonders gerne sind die Hunsrückmusikanten mit schmissiger Stimmungsmusik an den Fastnachtstagen unterwegs. Ein Karnevalszug in Kastellaun, Müden oder Treis-Karden ist ohne den Musikverein aus Lieg fast undenkbar.
Im August 2004 unternahmen die Mitglieder endlich wieder einen Vereinsausflug. Nachdem die Musikfreunde der Jagdhornbläsergruppe Heiden (Kreis Borken, Westfalen) schon mehrfach beim Erntedankfest zu Besuch waren, unternahmen die Musikanten eine 3-Tagesfahrt ins schöne Münsterland. Unvergessen bleibt die gemeinsame Fahrt zum Heidener Schützenfest mit reichlich hochprozentigem „Geist“ (Bachmann und Rhabarberschnaps). Die freundschaftlichen Banden sind seitdem noch intensiver und werden durch stete Gegenbesuche „frisch“ gehalten.
Im Mai 2004 fand zu ersten Mal das Brunnenfest auf dem neu hergerichteten Dorfplatz statt. Rings um den neuen Lieger Dorfbrunnen in der Ortsmitte wurde ein idyllischer Festplatz mit kleinen Pavillions, vielen bunten Lichterketten und einer Musikbühne angelegt. Die Musikfreunde aus Dommershausen umrahmten einen gelungenen geselligen Abend musikalisch.
„40 Jahre Hunsrückmusikanten“ hieß es beim großen Jubiläumsfest im September. Ein sehr gelungenes Fest, das nicht nur „alte und treue“ Freunde des Musikvereins begeisterte, sondern viele neue hinzugewinnen half, konnte veranstaltet werden.
Im Sommer 2005 fand der erste Auftritt des Vereins beim Weinfest in Poltersdorf statt, vermittelt durch den Dirigenten Willi Debüser. Keiner ahnte, was die Musiker dort erwartete. Kurz nach Beginn des Auftritts mit schwungvollen Liedern und Gesang stand schon das ganze Festzelt „Kopf“. Es war bis auf den letzten Platz besetzt und die Stimmung einfach super, nicht zuletzt Dank einer grandiosen Moderation des vereinseigenen „Entertainers“ Heinz Zilles – zum Teil sogar auf holländisch. Es wurde ein toller Auftritt und alle waren sich einig: „Hier müssen wir nächstes Jahr wieder hin.“
Im September stand das nächste Erntedankfest auf dem Programm, das wie schon viele Feste vorher auch wieder mit großem Erfolg ausgetragen wurde.
Die Rocknacht am Freitag, die Hubertusmesse mit den Freunden von der Jagdhornbläsergruppe aus Heiden und ein sich anschließender Stimmungs- und Tanzabend am Samstag sorgten für eine bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche sowie Hunsrückhalle.
Sonntags startete pünktlich um 14.00 Uhr der traditionelle Erntedankfestumzug mit über 70 Wagen und Fußgruppen. Das gesamte Dorf (nicht nur Feuerwehr- und Musikkameraden) war abermals auf den Beinen, um einen Umzug zu präsentieren, der in der ganzen Region seines Gleichen sucht.
Im Jahr 2006 war der Musikverein turnusmäßig mit der Ausrichtung der Kirmes betraut. Das bedeutete, nicht nur die Verlosung am Kirmesmontag zu organisieren, sondern es begann schon mit dem Schlagen, Schmücken und Aufstellen des Maibaums.
Die Kirmes wurde dann bereits freitags mit dem Stellen des Kirmesbaums eingeläutet. Am Montagmorgen in aller Früh lebte eine alte Tradition wieder auf – der musikalische Weckruf-Umzug um 7.00 Uhr durchs Dorf mit anschließendem gemeinsamen Frühstück beim Gasthaus Schnorbach.
Nach der Frühmesse und Gedenkfeier für die Toten und Vermissten beider Weltkriege auf dem Friedhof ging es dann wie gewohnt mit Marschmusik zum traditionellen musikalischen Frühschoppen, der wie in aller Regel bis tief in die Nacht ausgedehnt wurde.
Nach dem Ende der Saison begann die Vorbereitungszeit für das geplante Frühlingskonzert zur 900-Jahr-Feier der Gemeinde Lieg. Es wurden die ersten Musikstücke vorgeschlagen, ausgesucht und geprobt.
Wieder einmal veränderte sich die Zusammensetzung des Vorstandes. Stefan Hoffmann gab das Amt des Vorsitzenden ab und wechselte auf den Posten des 2. Kassierers. Von nun an übernahm Ralf Lauxen für die nächsten 10 Jahre die Leitung des Musikvereins.
1. Vorsitzender | Ralf Lauxen |
2. Vorsitzender | Stephan Kluwig |
1. Schriftführer | Diane Lauxen |
2. Schriftführer | Carina Faulhaber |
1. Kassierer | Alexander Pies |
2. Kassierer | Stefan Hoffmann |
Beisitzer aktiv | Ottmar Schneider |
Beisitzer inaktiv | Joachim Escher |
Instrumenten- u. Notenwart | Bernd Schneider |
Das Jahr 2007 stand ganz im Zeichen und Motto der 900-Jahr-Feierlichkeiten der Ortsgemeinde, wie auch alle sonstigen Veranstaltungen der Ortsvereine.
Die „Hunsrückmusikanten“ entschieden sich auf Vorschlag ihres Dirigenten Willi Debüser ein Frühlingskonzert zu veranstalten. So etwas hatten die Musiker bis dato noch nicht praktiziert. Es wurden zwar bereits diverse festliche Anlässe musikalisch umrahmt, ein abendfüllendes Konzert jedoch mit fast ausschließlich neuem, noch einzustudierendem Repertoire, warf noch bis zuletzt eine Frage auf:
„Schaffen wir das?“
Aber Willi ließ sich nicht aus seinem Konzept bringen. In zahlreichen Register- und Gesamtproben bereitete er die Musikanten auf diesen besonderen Tag vor. Den letzten Schliff gab es eine Woche vor dem Konzert bei einem Probenwochenende in der Hunsrückhalle, Grundschule und Dorfgemeinschaftshaus. Am Samstag arbeiteten drei Dozenten und der Chef persönlich mit den Laienmusikern die letzten Details aufführungsreif aus. An diesem Tag wurde rund acht Stunden lang geprobt. Am Sonntagmorgen folgten noch ca. drei Stunden Generalprobe. Danach sagte ein sichtlich zufriedener Dirigent:
„Seht ihr, ihr könnt es schaffen!“
Dann war es endlich soweit: Samstag, 5. Mai, 20.00 Uhr – das Lampenfieber stieg bis zum Siedepunkt – Heinz Zilles begann mit seiner wie immer professionellen Moderation. Danach zog das Orchester von frenetischem Applaus begleitet in die bis auf den letzten Platz gefüllte Hunsrückhalle ein. Auf der Bühne kehrte bei den hoch konzentrierten Musikerinnen und Musikern schnell die Souveränität der vorangegangenen Proben zurück und das Konzert lief ab hier fast wie von selbst.
Es endete mit einem (kleinen) musikalischen Feuerwerk, dem „Marschkonfetti“. Und als alles vorbei war – man hörte etliche Steine von den Musikerherzen plumpsen – sagte man einen Satz immer wieder:
„Wir haben es geschafft!“
Im Sommer 2007 unternahmen die Hunsrückmusikanten einen Tagesausflug zu ihren Freunden, den Jagdhornbläsern aus Heiden. Diese feierten ihr 50-jähriges Jubiläum auf dem Hof von Hornmeister Willi Bischop. Dabei brachten ihnen die Vorderhunsrücker ein Ständchen zur Gratulation.
Am gewohnten 3. Wochenende im September folgten dann die nächsten Höhepunkte – die eigentlichen Feierlichkeiten zur 900-Jahr-Feier von Lieg.
Der große SWR4-Schlager-Abend mit Nick Benjamin, Stefan Moll, Südwind 69, Uwe Busse, Heintje, Ingrid Peters, Fred Bertelmann und natürlich Roberto Blanco fand freitags in der mit weit über 500 Besuchern schon Wochen vorher ausverkauften Hunsrückhalle statt. Wer kann schon von sich behaupten, einmal mit solchen Stars zusammen auf der Bühne gestanden zu haben?
Am Samstag wurde der Lieger Heimatabend musikalisch mitgestaltet und sonntags fanden die unvergessenen Ausstellungen und Vorführungen im alten Dorfkern statt. Auch hier waren wieder alle Lieger mit von der Partie.
Es blieb kaum Zeit zum Luftholen. Der Initiator und Organisator Heinz Zilles meldete Lieg beim SWR4-Wettbewerb „Stadtmusikanten“ an und wie sollte es anders sein: Die Lieger holten den Titel „Musikalischste Gemeinde in Rheinland Pfalz“ mit dem Musik- und Gesangsvortrag „Fiesta Mexicana“ – Hossa!
Nach der Finalentscheidung wurde spontan gefeiert. Schnell wurde ein Umzug durchs Dorf und eine große Sieger-Party in der Hunsrückhalle abgehalten, zu der noch die „drittplatzierten“ Freunde aus Ediger-Eller anreisten und mitfeierten. Einfach wunderbar. Ja, im Feiern und Organisieren sind die Lieger einfach unschlagbar, aber nicht nur da.
Zur Belohnung durfte eine Abordnung (Vertreter aller am Wettbewerb und bei der Radio-Produktion mitwirkenden Vereine, Institutionen und Gruppierungen) der Siegergemeinde in der SWR-Sendung „Fröhlicher Weinberg“ mit Marc Marshall auftreten. Damit aber noch nicht genug, denn am 30. Mai 2008 bekamen alle Lieger „Stadtmusikanten“ die Möglichkeit bei der Open-Air-Sendung „Fröhlicher Weinberg“ in Bingen auf der Bühne zu stehen. Leider verhagelte jedoch ein Unwetter die Aufzeichnung und Übertragung der Sendung.
Zur Karnevalszeit 2009 spielten die Hunsrückmusikanten zum ersten Mal in Gesamtbesetzung wieder auf der Lieger Möhnensitzung. Was früher die so genannte „kleine Besetzung“ in vielen Kappensitzungen beim Schnorbach, und später hier in der Hunsrückhalle erledigte – Einmarsch, Ausmarsch, Tusch, Schunkelrunden und Tanzmusik – wurde in diesem Jahr von der kompletten Truppe samt Dirigent ausgeführt.
Nach dem Tod des Vereinswirtes Franz-Josef Schnorbach im Sommer 2009 veranstalteten die Hunsrückmusikanten im Juli 2010 zum ersten Mal die Lieger Kirmes in eigener Regie, eine 3-tägige Open-Air-Veranstaltung auf dem Brunnenplatz.
Eine Woche später folgte ein weiteres Highlight, ein Fünf-Stunden-Auftritt beim Weinfest in Fankel. Ähnlich wie in Poltersdorf begeisterten die Musiker auch hier das zahlreiche und weinfrohe Publikum und hatten selbst sehr viel Spaß beim Auftritt und danach – bis in die tiefe Nacht.
Die nächste Vereinstour führte die Mitglieder 2010 drei Tage in die Süd-Pfalz, genauer gesagt nach Weyher in der Nähe von Neustadt an der Weinstraße. Hier standen eine Weinprobe, eine Wanderung im Pfälzer Wald sowie ein Besuch in einer alten Bürstenmanufaktur mit originaler Vorführung auf dem Programm. Zum Abschluss ging es zum großen Weinlesefest in die „Naistädter Haiselscher“. Wein-Schoppen aus Gläsern zu trinken, die größer sind als die hiesigen bekannten Biergläser, war für den einen oder anderen schon etwas gewöhnungsbedürftig.
2014 war ein Jahr mit vollgepacktem Veranstaltungskalender. Die Vorbereitungen zu den Feierlichkeiten des 50-jährigen Vereinsjubiläums standen an.
Der Festreigen begann im Mai mit dem zweiten (nach 2007) klassischen Konzert in der Hunsrückhalle.
Zu diesem runden Geburtstag wollte sich der Verein auch einmal selbst beschenken. Die Hunsrückmusikanten hatten seit längerem den großen Wunsch nach einer neuen Vereinsuniform.
Die alte Uniform – bereits im Jahr 1980 angeschafft und seitdem mehrmals erweitert, hier und da bei Bedarf angepasst bzw. repariert, hatte in ihren 34 Jahren viel aushalten müssen und war mittlerweile im wahrsten Sinne „in die Jahre gekommen“.
Dass dieser Wunsch für den Verein in Erfüllung gehen konnte, verdankt er zu einem ganz großen Teil der finanziellen Unterstützung zahlreicher Gönner und Sponsoren.
Somit liefen die Hunsrückmusikanten nach der Pause zum zweiten Teil des Jubiläumskonzertes erstmals in der neuen Uniform auf. Gleichzeitig bekam auch das Logo (Vereinswappen) einen neuen „Anstrich“. Die Lieger Wahrzeichen „Wendelinuskapelle und 3 Pappeln“ passen mit modernem Design hervorragend zur stilistisch und auch farblich neu entworfenen Vereinskleidung.
Im September folgte dann das eigentliche Jubiläumsfest. Drei Tage voller musikalischer Highlights wurden abgehalten und zum Abschluss ein selbstgestalteter Festkommers, bei dem zwei Musiker geehrt wurden, die seit der ersten Stunde mit dabei waren: Ewald Friedrich und Rudi Weins.
Der Abschluss des Jubiläumsjahres folgte im November bei einer „vereinsgeschichtlichen Nachtwächterwanderung“ in Lieg. Hier wurden historische Örtchen besucht und dabei Geschichten und Anekdoten zum Besten gegeben.
Im Juni 2015 war einmal mehr ein Ausflug fällig. Erneut ging es für 2 Tage nach Heiden in Westfalen. Willi Bishop hatte zu einem feucht-fröhlichen Hoffest mit seinen Jagdhornbläsern eingeladen. Ein wirklich vorzügliches Spanferkelessen sowie genug „Bachmann“ als „Verdauungshelfer“ im Magen rundeten die freundschaftlichen Banden ab. Am Rückreisetag machten die Musikanten noch einen Abstecher ins Ruhrgebiet. „Auf Schalke“, wo eine originell geführte Besichtigung der tollen Multifunktions-Arena auf dem Programm stand, schlug nicht nur bei vielen Fußball-Anhängern der „Königsblauen“ das Herz höher.
Im Musikverein wird nicht nur musiziert, sondern auch oft und gerne gefeiert. Auf einen Umstand bei allen Veranstaltungen, die vom Verein ausgerichtet wurden und werden, sind die Mitglieder besonders stolz. Sämtliche Musikaufführungen waren und sind stets Live. Bei den Hunsrückmusikanten gibt es keine Musik aus der Konserve. Das versprechen sie ihren zahlreichen Freunden und Fans und dazu stehen sie auch weiterhin.