Im Rahmen des Dorfentwicklungsprogramms „Zukunfts-Check Dorf“ wurde das sehr umfangreiche Konzept der Ortsgemeinde Lieg von der Kreisverwaltung Cochem-Zell genehmigt. Dadurch können neben der Gemeinde insbesondere auch Privateigentümer finanzielle Fördermittel abrufen und Sanierungsmaßnahmen an Häusern usw. vornehmen. Ortsbürgermeister Heinz Zilles (Bildmitte) freut sich mit seinen beiden Beigeordneten, Joachim Schnorbach (rechts) und Arndt Ehringhause (links), hier vor dem Haus der Familie von der Lancken, über die schon zahlreichen, schmucken Fachwerkhäuser in Lieg, die liebevoll und fachmännisch hergerichtet wurden. Das soll vermehrt Anreiz geben, dass weitere Investitionen in Gebäudesanierungen fließen und dadurch das Dorf noch mehr aufgewertet wird.
Ganzheitliches Konzept vom Land für förderungswürdig erklärt
Von insgesamt 40 teilnehmenden Gemeinden im Landkreis hat die 419-Seelen-Gemeinde Lieg ein ganzheitliches, mit über 100 Seiten auch sehr umfangreiches, Dorferneuerungskonzept vorgelegt und somit das Projekt „Zukunfts-Check Dorf“ erfolgreich abgeschlossen.
Die demografische Entwicklung führte in den vergangenen Jahren in vielen Ortschaften unserer Region dazu, dass die Dörfer überaltern und langsam auszusterben drohen. Leerstehende Gebäude und die Schließung von Nahversorgungs- und Infrastruktureinrichtungen gehören zu den größten Herausforderungen der Ortsgemeinden.
Um dem entgegenzuwirken und sich gut für die Zukunft aufzustellen, hat die Hunsrückgemeinde Lieg an dem landesweiten Projekt zur Dorferneuerung teilgenommen. Dank des nun entwickelten Konzepts, soll unter anderem gezielt evtl. Leerstand im Dorfkern vorgebeugt werden. Förderprogramme sollen beispielsweise Anreize zum Kauf bereits bestehender Gebäude schaffen. Weitere Schwerpunkte der Dorfentwicklung stellt die Grundversorgung und die verkehrstechnische Anbindung z. B. mit Ausbau des ÖPNV, Bürgerbus, SWiA-App usw. dar. In Sachen Mobilität könnte ein Car-Sharing-Konzept Verbesserungen bringen. Ob die Errichtung eines Dorfladens gewährleistet werden kann, hängt von vielen Faktoren und vor allem auch dem Kaufverhalten der Bevölkerung ab. Der schon begonnene Ausbau eines Wander- und Radwegenetzes soll den Ort auch touristisch interessanter machen.
Im Gegensatz zu anderen Gemeinden gibt es in Lieg eine Grundschule sowie eine Kindertagesstätte. Diese auch weiterhin zu erhalten, ist das Ziel der Gemeinde. Freizeit-, Sport und Spielstätten für Jugend und Senioren und die Stärkung des Jugendraum-Teams sollen außerdem die Attraktivität des Dorfes für junge Menschen steigern. Über schnelles Internet, freies WLAN an zentralen Stellen im Ort und einen Mobilfunkmast (4G/ LTE) der Telekom verfügt Lieg bereits.
Das auf die Zukunft ausgerichtete Dorferneuerungskonzept konnte in der Hunsrückgemeinde dank des großen Engagements aus der Bevölkerung erstellt werden. Ortsbürgermeister Heinz Zilles und der Gemeinderat sind sehr froh und dankbar, dass eine Vielzahl an Bürgerinnen und Bürgern jeglichen Alters das Projekt „Dorferneuerung“ intensiv mit bearbeitet und ihre kreativen Ideen und Vorschläge in Arbeitskreisen eingebracht haben. Nun gilt es, die einzelnen Positionen Schritt für Schritt umzusetzen.
Das neue Konzept und die vielfältigen Maßnahmenideen für die Entwicklung des Dorfes ermöglichen den Liegern die Förderung privater und öffentlicher Maßnahmen aus dem Förderprogramm der Dorferneuerung Rheinland-Pfalz. Die Ortsgemeinde verspricht sich davon in erster Linie im privaten Bereich einen Schub an Investitionen. Durch Gebäudesanierung würde eine weitere Aufwertung und Verschönerung des gesamten Dorfbildes eintreten, denn Lieg hat neben schönen Neu- und Bestandbauten insbesondere liebevoll topprestaurierte Fachwerkhäuser zu bieten. Entsprechende Zuwendungen können bei der Kreisverwaltung beantragt und Info. auch beim Ortsbürgermeister erfragt werden.
Bericht: Ulrike Platten-Wirtz (VG Cochem)
Foto: Heinz Kugel