Pfarrkirche „St. Goar“ Lieg
Die erste Kapelle in Lieg wird im Verzeichnis der erzbischöflichen Rechte von 1220 genannt. Das Protokoll des Landkapitels Zell von 1569 besagt, dass die Kapelle dem hl. Goar geweiht war.
Die heutige Pfarrkirche wurde 1764 ohne Turm erbaut und hat ebenfalls den Hl. Goar zum Patron. Die Fertigstellung des Westturms erfolgte im Jahre 1790. Die Steine für den Bau der Kirche stammen aus der heute noch bekannten Flurbezeichnung „Im Leichen“ unterhalb der heutigen Pension Haus Sonne. Sie mussten von den Einwohnern der Gemeinde im Frondienst herangeschafft werden, ebenso der Sand aus den Bachtälern von Lützbach und Dünnbach. Unter großen Anstrengungen und mit vielen Opfern wurde so die Kirche fertiggestellt.
Renovierungsarbeiten werden in den Unterlagen für das Jahr 1869 genannt. Diese Renovierung hatte keinen großen Erfolg. 1873 erhielt die Kirche einen neuen Innenanstrich, die Bänke wurden repariert und geölt und Kanzel, Kommunionbank und Altäre erhielten ebenfalls einen neuen Anstrich. Dazu wurden Kanzel und Altäre frisch vergoldet. Auch diese Renovierung hielt nicht lange. Risse zeigten sich am Gewölbe und wurden von Jahr zu Jahr immer stärker. Nach Abbruch des alten Gewölbes war man sich einig, dass nur ein Gewölbe aus Schwemmsteinen in Frage komme. So wurde bis an den Chorraum ein neues Gewölbe angelegt. Das Gewölbe im Chor wurde restauriert. Gleichzeitig wurde der Innenputz erneuert sowie ein neuer Fußboden verlegt.
Beim Beschuss im März 1945 bekam die Kirche einen Treffer auf das Dach. Ebenso wurden 5 Kirchenfenster vollständig zerstört.
Unter großen Kraftanstrengungen ging man nach dem Krieg an die Behebung der Schäden. Neue Kirchenglocken wurden 1951 angeschafft. Sie sind ein Geschenk der Zivilgemeinde an ihre Pfarrkirche.
1968 beschloss der Kirchenvorstand die Umgestaltung der Kirche gemäß dem 2. Vatikanischen Konzil in der Form wie wir sie heute noch vorfinden.
Vieles der bisherigen Einrichtung wie z.B. Kanzel und Kommunionbank gingen verloren. Die schönen Rokokoaltäre aber konnten erhalten bleiben.
Schließlich bekam die Kirche 2006 eine neue Orgel mit 9 Registern, erbaut von der Fa. Hardt in Weilmünster. Heute ist unser Gotteshaus ein echtes Schmuckstück. Es lädt die Besucher zu Gebet und Besinnung ein.