Beim Dorfrundgang mit einer großen Anzahl an Teilnehmenden, mitten im satten Grün gepflegter Vorgärten, Gartenanlagen und vieler schmucker Fachwerkhäuser, informierte Ortsbürgermeister Heinz Zilles anlässlich der Abschlussveranstaltung “Zukunfts-Check” über bereits umgesetzte bzw. geplante Vorhaben. Dabei zeigte er sich erfreut über das funktionierende dörfliche Miteinander zwischen Alt und Jung, die Integration von Neubürgerinnen und -bürgern, aber auch der Akzeptanz, dass Menschen in der Gemeinde nach eigenem “Geschmack” ihr Leben einrichten dürfen. Unterstützung findet dies durch sehr aktive Vereine, die eine tolle Willkommenskultur verinnerlichen. “Der demografische Wandel birgt neben Risisken auch Chancen, denen man sich einfach stellen muss”, betonte der Ortschef in seiner Vorstellung. Allgemeine Thesen wie Überalterung, Gebäudeleerstände, Verlust von Infrastruktur oder Schließung von Nahversorgungseinrichtungen wurden in den jeweiligen Arbeitskreisen konstruktiv aufgenommen, um daraus zukunftsfähige Strategien abzuleiten. Das Dorf müsse als liebens- und lebenswerter Wohnmittelpunkt, als Heimat gesehen werden und schließlich auch für nachfolgende Generationen gut aufgestellt werden. So hätte das bisherige Dorferneuerungskonzept aus Anfang der 1990-er Jahre dringend den veränderten gesellschaftlichen Bedürfnissen angepasst warden müssen, wodurch Gemeinde und Privatpersonen jetzt entsprechende Fördergelder für Sanierungsprojekte und Verbesserungsmaßnahmen generieren können. Wie Heinz Zilles unterstrich, hat der Lieger Gemeinderat sofort nach dem Aufruf der Kreisverwaltung Cochem-Zell zum “Zukunftscheck Dorf” reagiert. Gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, den Institutionen und Vereinen wurden konstruktive Ideen und Vorschläge entwickelt. “Der Zug in die Zukunft startet jetzt, unterwegs kann jederzeit zugestiegen werden”, so der Ortsbürgermeister, der sich über die riesige Resonanz der rund 400 Einwohner freute. Es galt, den schwierigen Spagat zwischen Tradtion und Neuem zu wagen, was in Workshops vertieft wurde. Daraus entstand das im Herbst vorigen Jahres von der Kreisverwaltung genehmigte und rund 100 Seiten neue, aussagekräftige Dorfentwicklungskonzept. Neben Dankesworten für die Unterstützung an Kreis- und VG-Verwaltung galt sein besonderer Dank den Arbeitsgruppen (AK) für ihr Mitwirken sowie die fruchtbaren Ergebnisse und Planungen, die von den jeweiligen AK-Sprecherinnen Heidrun List und Heidi Tannebaum vorgetragen wurden. Kinder und Jugendliche spielen in Lieg eine bedeutende Rolle. Deshalb wurden auch sie in den laufenden Prozess eingebunden. Zusammen mit der Kreisjugendpflergerin erkundeten sie selbstständig das Dorf und unterbreiteten danach ihre Verbesserungswünsche. Als Berichterstatter fungierte der 14-jährige Noel Pies.
Zusammenfassend zog der Ortsbürgermeister ein prägnates Resümee: “Das Dorf denkt, lenkt und gewinnt!”
Auch VG-Bürgermeister Wolfgang Lambertz, der sich nach eigenem Bekunden immer sehr wohlfühlt in Lieg, lobte das Wirken der Dorfbevölkerung, Vereine und Arbeitskreise zum Wohle der Allgemeinheit, “denn Zusammenarbeit und Zusammenhalt sind in unseren Dörfern wichtig.” Bevor Landrat Manfred Schnur die Urkundenverleihung anlässlich erfolgreicher Teilnahme der Lieger am “Zukunftscheck Dorf” vornahm, schilderte er viele persönliche Eindrücke in Bezug auf die Ortsgemeinde, die er schon seit seiner Amtsübernahme im Jahr 1986 als ehemaliger Bürgermeister der zwischenzeitlich aufgelösten Verbandsgemeinde Treis-Karden kennen- und schätzengelernt hat. “Das Hunsrückdorf mit seinem großartigen Bürger- und Vereinsengagement hat in dieser Zeit viel geleistet und sich stets zum Vorteil weiter entwickelt”, betonte er in seiner Laudatio.
Gastfreundlich wie die Lieger nun mal sind, schloss sich natürlich ein Umtrunk mit Imbiss an. Passend zum geselligen Beisammensein vor der Hunsrückhalle konnte man zudem den herrlichen Sommerabend genießen.